Österreich

Kommentar von Elisabeth Zehetner

Schätze der Zukunft: Das problematische „Nein“ zu Rohstoffen

Bisher haben wir nicht viel getan, um unsere internationale Abhängigkeit bei Energiewende-Rohstoffen in Angriff zu nehmen. Im Gegenteil: Die Abhängigkeit von China wird konsequent fortgeschrieben – etwa mit der Verhinderung des Mercosur-Freihandelsabkommen mit Südamerika. Dabei sind die Mercosur-Staaten ein wichtiger Rohstofflieferant für die Energiewende. Und nicht zuletzt: Auch eigene Rohstoffe wollen wir nicht nutzen. Wie etwa die Lithiumreserven in der Koralpe – das natürlich aus Gründen des Natur- und Umweltschutzes.

Kommentar von Georg Renner

Die Regierung ist auch noch stolz auf ihre Dysfunktionalität

Wem der Standort ein Anliegen ist, der sollte sich weniger damit befassen, den Koalitionspartner öffentlich zu attackieren – und mehr damit, essenzielle Gesetze jetzt noch auf den Weg zu bringen, bevor Wahlkampf und Regierungsverhandlungen ein halbes Jahr und mehr Zeit kosten. Denn an sich haben wir eine Regierung, damit sie regiert – und sich nicht Monate vor der Wahl öffentlich an ihrer Dysfunktionalität ergötzt.

Kommentar von Alexander Purger

Warum die Schule neun Wochen blau macht

Es gibt Dinge, die sind in Österreich in Stein gemeißelt. Zum Beispiel die Neutralität. Oder der Grundsatz, dass Reformen Teufelszeug sind. Oder dass die Landeshauptleute mit dem Bundeskanzler wedeln, niemals umgekehrt. Oder – besonders wichtig – die Dauer der Schulferien im Sommer. Aber warum ausgerechnet neun Wochen? Und warum neun Wochen in einer Wurscht?

Kommentar von Sara Grasel

Grüne Hassliebe zu Aktien

Hinter der sperrigen Bezeichnung „Behaltefrist“ verbirgt sich also eine steuerpolitische Maßnahme, an der sich alte Neiddebatten hochziehen lassen – perfekter Zündstoff für den Wahlkampf. Sie würde dafür sorgen, dass Gewinne aus Aktien nach einer bestimmten Dauer des Besitzes der Papiere steuerfrei wären. Wichtig für die Vorsorge, meinen die einen – ein Steuerzuckerl für Reiche, meinen die anderen. Ob es das Thema in der nächsten Regierung leichter hat als in dieser, ist völlig offen.

Kommentar von Laura Raggl

Ohne Risikobereitschaft kein Wohlstand

Risiko assoziieren viele Österreicher und Österreicherinnen mit Unbehagen. Unser Credo lautet: Sicherheit bedeutet Wohlstand. Doch gibt es Sicherheit in der Wirtschaft überhaupt? …

Kommentar von Elisabeth Zehetner

Konjunktur schwach, Gasverbrauch niedrig: Bitte gehen Sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen!

Es hilft gerade nicht wirklich, dass man aus wahlkampftaktischen Gründen plötzlich eine Gas-Unabhängigkeitskommission aus dem Boden stampft und Vergangenheitsbewältigung betreiben will. Für das Hier und Jetzt ist damit nämlich nichts erreicht. Denn während die EU auf eine neue Gaskrise zusteuert, klopft man sich in Österreich weiterhin selbst auf die Schulter, tauscht eine Abhängigkeit gegen die andere und wartet ab. Ganz nach dem Motto: Konjunktur schwach, Gasverbrauch niedrig – bitte gehen Sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen.

Kommentar von Daniel Varro

Teilzeit auf Vollzeit: Aufstocken lohnt sich einfach nicht

In Österreich wurde in den letzten 31 Jahren keine einzige neue Vollzeitstelle geschaffen. Die Zahl der Teilzeitstellen ist hingegen explodiert. 354.400 Menschen wollen offenbar gar nicht in Vollzeit arbeiten. Aufstocken lohnt sich nicht, denn der so gewonnene Mehrbetrag geht zu 40 Prozent an den Staat. Gleichzeitig wird der Arbeitskräftemangel zu einem spürbaren Hemmschuh für das Wirtschaftswachstum.

Kommentar von Sara Grasel

Österreichs Scheuklappen vor der nahenden Gas-Krise

Ende des Jahres läuft ein Vertrag aus, der die Lieferungen von russischem Gas nach Österreich sicherstellt. Über die betroffene Leitung kommen derzeit 80 Prozent unserer Gaslieferungen. Die Versorgung mit Energie ist eine derart essentielle Angelegenheit, dass ein wenig Alarmismus wohl angebracht wäre.