Finanzmarkt

Wohin mit dem Geld? von Monika Rosen

Bremsmanöver an der Wall Street

Im September rasselt es gelegentlich an den Börsen, und 2024 scheint keine Ausnahme zu sein. Die Kurse gingen gleich zu Monatsbeginn auf Talfahrt. Einerseits bewegt sich die US Konjunktur eventuell auf dünnerem Eis als gedacht, was die Fed zu einem drastischeren Zinsschritt bewegen könnte. Andererseits gab es zuletzt auch im hochfliegenden Tech-Segment erste Enttäuschungen.

Kontrapunkt von Martin Rhonheimer

Das Dogma der „Preisstabilität“ und die Politik des billigen Geldes (2. Teil)

Geben wir uns keinen Illusionen hin: Auch die seit kurzem angehobenen Zinsen sind real – nach Abzug der Inflationsrate – immer noch extrem tief, zu tief. Sie verschleiern, dass wir zu viel konsumieren und zu wenig sparen. Die Lücke wird mit der Notenpresse ausgefüllt. Ein Kurswechsel ist nicht in Sicht, denn alle haben Angst vor einer Rezession wie der Teufel vor dem Weihwasser. Rein ökonomisch gesehen wäre eine Anpassungsrezession der notwendige Heilungsprozess, allerdings, verbunden mit hohen sozialen Kosten, die man für die Schwächsten so weit wie möglich abzufedern versuchen müsste. Eine notwendige Maßnahme bestünde gemäß dem Leipziger Wirtschaftsprofessor Gunther Schnabl auch darin – im Gleichschritt mit einer die Unternehmen zu höher Effizienz zwingenden Zinssteigerung – den enorm hohen Regulierungsdruck, der auf der Wirtschaft lastet, zu beseitigen. Eine kapitalistische Wirtschaft braucht nicht „angekurbelt“ zu werden. Wird sie von ihren Fesseln befreit, kommt sie von allein in Gang.

Kontrapunkt von Martin Rhonheimer

Das Dogma der „Preisstabilität“ und die Politik des billigen Geldes (1. Teil)

Die Politik des billigen Geldes war schon immer eine Versuchung. Sie gefällt den Politikern, die ja von ihren teuren Versprechungen gegenüber bestimmten Wählergruppen und Lobbyisten leben, sie gefällt auch den im Finanzsystem Tätigen, die dadurch wichtiger werden und mehr verdienen. Sie gefällt aber auch Hochrisiko-Investoren und fördert generell ein wenig risikobewusstes Investitionsklima. Für die Masse der Konsumenten führt ein so erzeugter Boom zunächst zu Lohnerhöhungen und zur Ausdehnung der Konsummöglichkeiten und damit zur Illusion eines wachsenden Wohlstandes. Dahinter jedoch lauert die Inflation.

Kommentar von Sara Grasel

Pensionen: Österreichs Reformunwille ist ein teurer Spaß

In Österreich kommen derzeit ungefähr drei Arbeitnehmer auf einen Pensionisten. Bis 2050 sollen es nur noch zwei sein. Das ist ein wichtiger Richtwert, da die erste Säule des Pensionssystems in Österreich – also die staatliche Pension – auf dem Umlageverfahren beruht. Das bedeutet, dass die Einzahlungen der Menschen, die arbeiten, direkt in die Pensionen der derzeitigen Ruheständler fließen. Das Geld reicht aber nicht und es reicht immer weniger.

Kommentar von Laura Raggl

Europa geht das Geld aus!

Stellen Sie sich vor, Sie könnten Ihr Geld weltweit anlegen. Wäre Europa Ihre erste Wahl? Europa verliert zunehmend an Attraktivität als Investitionsstandort …

Kommentar von Heike Lehner

Wer hat Angst vor dem digitalen Euro?

Für die Europäische Zentralbank ist klar: Es braucht eine digitale Alternative zum Bargeld – auch, um die Abhängigkeit von ausländischen Zahlungsanbietern zu reduzieren. Dass die EU kein Entwicklungsland ist, in dem viele Bürger tatsächlich keinen Zugang zu Bankdienstleistungen haben, wird dabei offenbar ignoriert. Dass die EZB unter dem Deckmantel der „strategischen Autonomie“ selbst in den Markt drängt, anstatt Innovation und mehr Wettbewerb durch angemessene Regularien zu fördern, ist die nächste fragwürdige Entscheidung.