Morning in Brief

Morning in Brief, 20. September 2024

Guten Morgen Österreich!

Wir begrüßen Sie bei unserem wirtschaftspolitischen Briefing um 7 Uhr! Heute zusammengestellt und editiert von Gregor Plieschnig und Christoph Hofer – wir melden uns aus Wien.

News – das müssen Sie heute wissen:

Industrie-Hilfe. Österreich darf die heimische Industrie mit 2,7 Mrd. Euro bei der Dekarbonisierung unterstützen. Die Maßnahme verstoße nicht gegen die EU-Regeln für Staatshilfen, teilte die EU-Kommission am Donnerstag mit. Die Republik werde demnach mittels Ausschreibung ausgewählte Projekte zur CO2-Reduktion in der Industrie unterstützen, indem ein Teil der Investitionskosten übernommen werde. Österreich erhofft sich dadurch Einsparungen von 10,5 Mio. Tonnen CO2-Equivalenten bis 2040. Eine erste Auktion, bei der Unternehmen ihre Projekte einreichen können, solle noch 2024 stattfinden. [Quelle: EU-Kommission]

📋 Wahlprogramm-Check: 5 wirtschaftspolitische Ideen von …

Selektiv hat sich die Wahlprogramme der im Parlament vertretenen Parteien in Österreich angesehen und fasst jeweils fünf wirtschaftspolitische Ideen aus diesen Programmen zusammen. Heute: Die SPÖ.

Grafik: Während sich Österreichs Industrie bereits im dritten Rezessionsjahr befindet, brach die deutsche Industrie noch deutlich stärker ein. Fast 10 Prozent verlor diese an Boden seit 2021. Vor allem die deutsche Automobilbranche hat zurzeit mit Billig-Konkurrenz aus China zu kämpfen.

Wohnungsmarkt. Die Anschaffung einer Wohnimmobilie hat laut Statistik Austria im ersten Halbjahr 2024 um durchschnittlich 1,8 Prozent weniger gekostet als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Für bestehende Wohnungen und Häuser mussten Käufer im Schnitt um 3,7 Prozent weniger zahlen als ein Jahr zuvor. Die von Haushalten zu Wohnzwecken erworbenen Häuser kosteten im 1. Halbjahr 2024 um 4,8 Prozent weniger, bestehende Wohnungen wurden nur um 2,7 Prozent billiger. Damit sei Wohnen günstiger als im EU-Durchschnitt, so die Agenda Austria. Die Wohnaufwendungen betragen konstant, knapp unter 20 Prozent des verfügbaren Einkommens. [Quellen: Statistik Austria; Agenda Austria]

EU-Katastrophenhilfe. 500 Mio. Euro erhält Österreich aus dem EU-Kohäsionsfonds, um die Schäden des Hochwassers zu beheben. Die Mittel können ohne Gegenfinanzierung abgehoben werden. Insgesamt zehn Mrd. Euro wird betroffenen Ländern zur Verfügung gestellt, so das Ergebnis des Hochwasser-Gipfels in Breslau. [Quellen: APA; Von der Leyen auf „X“]

Arbeitsmarktpolitik. Wifo-Experte Rainer Eppel sieht Optimierungsbedarf bei der „konkreten Ausgestaltung“ der aktiven AMS-Arbeitsmarktpolitik. Eppel plädiert für eine „Umgewichtung“ von kurzen Schulungen zu intensiverer fachlicher Qualifizierung, Nachschärfungen bei der Beschäftigungsförderung und mehr Prävention gegen Arbeitslosigkeit. Generell sei die aktive Arbeitsmarktpolitik „ein zentrales Instrument zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und zur Fachkräftesicherung“, sagte der Wifo-Ökonom. [Quellen: Medienberichte; Hintergrundgespräch] 

Klimawandel. Anlässlich des Hochwassers in Österreich drängen WWF und Vertreter der Wissenschaft auf eine groß angelegte Naturschutz-Offensive mit einem „Grünen Sicherheitsnetz“. Das Netz solle einen „guten Plan zur Wiederherstellung der Natur“, einen Bodenschutz-Vertrag sowie Entsiegelungs- und Begrünungsprogramme umfassen. Nach der akuten Soforthilfe sollten Bund und Länder rasch die notwendigen Schritte für den langfristigen Schutz der Bevölkerung beschließen. [Quelle: WWF]

Automarkt. In der EU sind die Pkw-Neuzulassungen im August eingebrochen. Die Zahl der neu zugelassenen Autos sank gegenüber dem Vorjahresmonat um 18,3 Prozent auf 643.637 Fahrzeuge, wie der Branchenverband Acea am Donnerstag mitteilte. In allen vier großen Nationen – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien – war der Absatz rückläufig, wobei das Minus in Deutschland mit 27,8 Prozent am größten war. In Österreich sanken die Neuzulassungen um 8,9 Prozent.  In den ersten acht Monaten des Jahres ergab sich ein Plus bei den Neuzulassungen von 1,4 Prozent auf knapp 7,2 Mio. Wagen. [Quelle: Acea

Chinesischer Leitzins. Die chinesische Notenbank hat die Leitzinsen am Freitag überraschend unverändert gelassen. Der Schlüsselsatz für einjährige Kredite (Loan Prime Rate) blieb bei 3,35 Prozent, der fünfjährige LPR wie bisher bei 3,85 Prozent. Der Schlüsselsatz LPR dient zur Festlegung von Verbraucherkredit- und Hypothekenzinsen. [Quelle: People’s Bank of China]

Deutsche Konjunktur. Die Konjunkturflaute in Deutschland zieht sich der Deutschen Bundesbank zufolge durch das zu Ende gehende Sommerquartal. „Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiter in schwierigem Fahrwasser“, heißt es in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht. Das Bruttoinlandsprodukt könne von Juli bis September stagnieren oder erneut etwas zurückgehen, nachdem es im Frühjahr bereits um 0,1 Prozent geschrumpft ist. [Quelle: Deutsche Bundesbank

E-Autos-Strafzölle. Chinas Handelsminister Wang Wentao und EU-Kommissar Valdis Dombrovskis wollen die Differenzen wegen des laufenden Anti-Subventionsverfahren der Europäischen Union zum Import chinesischer Elektrofahrzeuge beilegen. Dies berichtet die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag nach einem Treffen in Brüssel. Beide Seiten vereinbarten die Verhandlungen über die Preisverpflichtungen fortzusetzen, um eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu erreichen. [Quelle: Xinhua]

Selektive Agenda:

Ganztägig, Budapest, Ungarn: Finaler Tag des informellen EU-Verkehrsministerrats.

Ganztägig, Tokio, Japan: Sitzung der japanischen Zentralbank und Verkündung des Ergebnisses der geldpolitischen Sitzung. 

Selektives Networking:

Jobwechsel und Karriereschritte: Global Rail Group COO Gabrielle Costigan wurde die Prokura verliehen. Vergangenen Sonntag wurde die Niederösterreicherin Mira Langhammer zur Bundesschulsprecherin gewählt. Alexander Schmölz erhielt die Stiftungsprofessur der FH des BFI Wien im Bereich „Digitaler Humanismus“.

Geburtstage: Wir gratulieren Andreas Matthä (20. 9.), sowie Erhard Grossnigg und Ursula Stenzel (beide 22. 9.) zum Geburtstag.

Sehen & gesehen werden:

Spotted. In der „Libelle“ im Museumsquartier Wien wurde Mittwochabend die künftige Kooperation der Charlotte Fresenius Privatuniversität mit der Arizona State University in einem offiziellen Empfang bekanntgegeben. Dabei gesehen wurden unter anderem Gabrielle Costigan, Florens Eblinger, Michael Piringer, Angela Teml, Stefanie Wedenig, Kilian Kaminski und Andreas Landgrebe uvm.

Heute, ab 10 Uhr, Wien: 15. Wiener Nuklearsymposium „Strahlendes Europa?“ an der Universität für Bodenkultur. [Info]

Heute, ab 11 Uhr, Wien: Beginn der Internationalen Kunstmesse „5. Art Vienna“ in der Orangerie in Schönbrunn (bis 22. 9.). [Info]

Heute, ab 13 Uhr, Wien: Eröffnung des Ottakringer Kirtags mit u.a. Bürgermeister Michael Ludwig, Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp, Ottakringer Brauerei Geschäftsführer Harald Mayer und Dompfarrer Toni Faber (bis 22. 9.). [Info]

Heute, ab 18 Uhr, Wien: Gala-Abend anl. 100 Jahre Vereinigung ehemaliger Theresianisten mit u.a. Bundesminister Alexander Schallenberg, Bundesminister a. D. Werner Fasslabend, Staatssekretär a.D. Hans Winkler, Generalstabchef Rudolf Striedinger, Abg. z. NR. Nikolaus Scherak & Rudolf Taschner. [Info]