Morning in Brief

Morning in Brief, 15. Mai 2024

Guten Morgen Österreich!

Wir begrüßen Sie bei unserem wirtschaftspolitischen Briefing um 7 Uhr! Heute zusammengestellt und editiert von Cigdem Elikci – wir melden uns aus Wien.

News – das müssen Sie heute wissen:

Mehr Insolvenzen. Im ersten Quartal 2024 zählte der Gläubigerschutzverband Creditreform 1.981 Firmenpleiten, das ist ein Plus von 46,6 Prozent. Die Zahl der Konkurse stieg sogar um 65,7 Prozent. Es gibt mittlerweile 31 Unternehmensinsolvenzen pro Werktag. Den stärksten Anstieg verzeichnet Wien, gefolgt vom Burgenland und von Oberösterreich. [Quelle: Creditreform]

Kommentar
von Sara Grasel

Sara Grasel Illustration

SPÖ und Grüne luden ins Parlament zur Eröffnung einer Konferenz, die kein Wachstum für eine gute Sache hält. Das Ende von Wachstum ist eine arrogante Idee, die einen unweigerlich an Wohlstandsverwahrlosung denken lässt. Ohne Wachstum keine Beschäftigung und keine notwendigen Innovationen. Wir brauchen Wachstum, um soziale und ökologische Probleme zu lösen.

USStrafzölle für China. Die USA erhöhen die Zölle auf Elektroautos aus China von 25 auf 100 Prozent. Außerdem verhängt Biden höhere Zölle auf Solarzellen, Halbleiter, Hafenkräne und medizinische Produkte wie Schutzmasken. Diese werden nun mit 50 Prozent, Batterien mit 25 Prozent verzollt. Trotz der höheren Zölle betonte Biden, dass er – anders als sein Vorgänger – ein stabiles Verhältnis zu China anstrebe. [Rede von Joe Biden im Wortlaut]

Leitungsbilanz. Nach mehreren schwierigen Jahren aufgrund der Coronapandemie und der hohen Inflation hat sich die österreichische Außenwirtschaft 2023 wieder leicht erholt, wie aus Daten der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) hervorgeht. Die Leistungsbilanz ergab im Vorjahr einen Überschuss von 12,7 Milliarden Euro oder plus 2,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). 2022 war sie noch – erstmals seit zwei Jahrzehnten – mit minus 1,3 Milliarden Euro (minus 0,3 Prozent) des BIP negativ gewesen, heißt es von der OeNB.

Zähe KV-Verhandlungen. Die KV-Verhandlungen für die chemische Industrie sind auch in der fünften Runde gescheitert, wie die Arbeitnehmervertreter bekannt gaben. Die Arbeitgebervertreter bieten bis zu 5,8 Prozent, für die Arbeitnehmerverhandler kommt ein Angebot unter der durchschnittlichen Inflationsrate der letzten zwölf Monate nicht in Frage. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 6. Juni angesetzt. 

Finanzministertreffen. Beim Treffen der Finanzminister in Brüssel, an dem für Österreich Magnus Brunner teilnahm, stand gestern Steuerpolitik auf der Tagesordnung. Bei einer digitalen Mehrwertsteuer für große Tech-Plattformen kam es zu keiner Einigung. Estland, Standort von Bolt, das betroffen wäre, sprach sich dagegen aus.  [Quelle: Politico]

Selektive Agenda:

9 Uhr, Wien: Heute findet die nächste Sitzung des Nationalrats statt. Auf dem Programm stehen eine Aktuelle Stunde und eine Aktuelle Europastunde. Anlässlich des 75. Jahrestages der Gründung des Europarats hält der Präsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarats und ehemaliger griechischer Staatsminister, Theodoros Rousopoulos, eine Rede im Plenum.    

9 Uhr, Wien: Statistik Austria präsentiert heute den vierteljährlichen Baukostenindex.  

Selektives Networking:

Jobwechsel und Karriereschritte:

Max Kogler ist neuer Präsident der Industriellenvereinigung Tirol. Kogler, der auch geschäftsführender Gesellschafter der Tiroler Rohre ist, übernahm im Rahmen der ordentlichen Vollversammlung das Amt von Christoph Swarovski.  

Jörg Astalosch folgt Rainer Siegel als neuer Aufsichtsratsvorsitzender des oberösterreichischen Feuerwehrausrüsters Rosenbauer International. Astalosch ist seit 2023 im Aufsichtsrat von Rosenbauer.  

Sehen & gesehen werden:

Spotted: Die Österreichisch-Amerikanische Gesellschaft lud gestern in Wien zu einer Diskussion zum „Transatlantischen Brückenbau“ mit US-Botschafterin Viktoria Kennedy und NÖ-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Gesehen wurden unter anderem Danielle Spera, Microsoft-CTO Harald Leitenmüllner und den ehemaligen österreichischen Botschafter in den USA, Martin Weiss.

Heute ab 8:15 Uhr:  Am zweiten Tag des 4Gamechangers-Festivals in der Wiener Marx-Halle dreht sich alles rund um die Themen Klima, Nachhaltigkeit, Jobs, Bildung, Gesundheit und Soziales. Der Ticketkauf ist bis 16. Mai offen.

Donnerstag, 20:30 Uhr: Justizministerin Alma Zadić, ehemaliger estnischer Präsident Kersti Kaljulaid, NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger und SPÖ-Klubvorsitzender Philip Kucher sind für eine Podiumsdiskussion zum Thema “Super Election Year 2024 – Europe’s democracy under pressure“ auf der Bühne am 4Gamechangers-Festival zu Gast.