Warum China, Indien & Co. auf Gold setzen

Während die Goldreserven der chinesischen Notenbank wachsen, ist „der Euro für China nicht mehr interessant“, sagt Finanzexperte Niko Jilch in der Video-Show „Markt & Mächte“. Als Grund dafür sieht Jilch Europas Entscheidung, seine Währung als Waffe einzusetzen . Daher gelte der Euro nicht mehr als neutral. „Dann können wir auch beim Dollar bleiben“ sagt der Experte. Bisher seien alle Versuche, den Dollar als Weltwährung abzulösen, gescheitert. Laut dem Finanzexperten könne man die Einführung des Euro sogar als einen Versuch interpretieren, den Dollar abzulösen. Die Nachfrage nach dem Dollar sei deshalb so groß, weil wichtige Rohstoffe und Öl in dieser Währung gehandelt werden.

Was aber könnte die Alternativwährung sein? Laut Jilch haben die BRICS-Länder bis zum Ukraine-Krieg auf den Euro gesetzt. „Selbst China und Russland haben ihre großen Rohstoffgeschäfte in Euro abgewickelt, weil er ihnen lieber war als der Dollar. Damit ist es jetzt vorbei, deswegen ist der Euro in seiner internationalen Rolle als Zahlungsmittel in den vergangenen Jahren massiv abgestützt“, erklärt der Experte. Genau da kommt das Gold ins Spiel.

Die zentrale Frage dabei ist: Warum setzen China, Indien und Co. aktuell auf Gold? Und: Wie gut ist Europa darauf vorbereitet? Diese und viele weitere Fragen beantwortet Jilch in der dritten Folge von „Markt & Mächte“. „Die Eurozone hat die größten Goldreserven“, sagt der Experte. Zudem diskutiert er mit Selektiv-Chefredakteurin Sara Grasel darüber, wie das Wachsen der BRICS-Länder zu einer Machtverschiebung Richtung Osten führt und warum eine neue goldgedeckte Währung eine Unsinnsidee wäre.