Expertinnen und Experten

Meinung, Reflektion und Standpunkte zum aktuellen Geschehen.

Aktuelle Kommentare

Kommentar von Georg Renner

Die Regierung ist auch noch stolz auf ihre Dysfunktionalität

Wem der Standort ein Anliegen ist, der sollte sich weniger damit befassen, den Koalitionspartner öffentlich zu attackieren – und mehr damit, essenzielle Gesetze jetzt noch auf den Weg zu bringen, bevor Wahlkampf und Regierungsverhandlungen ein halbes Jahr und mehr Zeit kosten. Denn an sich haben wir eine Regierung, damit sie regiert – und sich nicht Monate vor der Wahl öffentlich an ihrer Dysfunktionalität ergötzt.

ZeitGeschichten von Gerhard Jelinek

Auch Österreich hat eine unglückselige Tradition politischer Attentate

Auch Österreich hat eine unglückselige Tradition politischer Attentate. Im Juli 1934 wird der christlichsoziale Kanzler Engelbert Dollfuß von nationalsizialistischen Putschisten angeschossen. Er verblutet im Kanzleramt. Zehn Jahre zuvor, vor genau hundert Jahren schießt der Spinnereiarbeiter Karl Jawurek aus Pottendorf am Wiener Südbahnhof auf Bundeskanzler Ignaz Seipel. Der christlichsoziale Politiker wird schwer an der Lunge verletzt, überlebt aber den Anschlag. Dieses Revolverattentat verschärft die politische Aggression zwischen Rechts und Links weiter.

Kommentar von Bernhard Seyringer

Chinas Industriepolitik und die Mystik des „Dritten Plenums“

Vom „Dritten Plenum“ in China wurde eine Neujustierung der chinesischen Wirtschaftspolitik erwartet. 300 Reformmaßnahmen wurden nun veröffentlicht. Zwei Themen werden in naher Zukunft besonders wichtig sein: die Fiskalpolitik und die Innovations- und Industriepolitik mit dem Ziel der „technologischen Unabhängigkeit“.

Kommentar von Alexander Purger

Warum die Schule neun Wochen blau macht

Es gibt Dinge, die sind in Österreich in Stein gemeißelt. Zum Beispiel die Neutralität. Oder der Grundsatz, dass Reformen Teufelszeug sind. Oder dass die Landeshauptleute mit dem Bundeskanzler wedeln, niemals umgekehrt. Oder – besonders wichtig – die Dauer der Schulferien im Sommer. Aber warum ausgerechnet neun Wochen? Und warum neun Wochen in einer Wurscht?

Kommentar von Sara Grasel

Grüne Hassliebe zu Aktien

Hinter der sperrigen Bezeichnung „Behaltefrist“ verbirgt sich also eine steuerpolitische Maßnahme, an der sich alte Neiddebatten hochziehen lassen – perfekter Zündstoff für den Wahlkampf. Sie würde dafür sorgen, dass Gewinne aus Aktien nach einer bestimmten Dauer des Besitzes der Papiere steuerfrei wären. Wichtig für die Vorsorge, meinen die einen – ein Steuerzuckerl für Reiche, meinen die anderen. Ob es das Thema in der nächsten Regierung leichter hat als in dieser, ist völlig offen.

Kommentar von Heike Lehner

EZB-Sitzung: Die letzte Ruhe vor dem Sturm?

Es spricht einiges dafür, dass dies die letzte ruhige EZB-Sitzung in diesem und vielleicht sogar im nächsten Jahr gewesen ist. Der Sturm aus erhöhten Risiken einer wieder ansteigenden Inflation und den Auswirkungen schwer finanzierbarer hoher Budgetdefizite könnte sich wieder verstärken.

Kommentar von Laura Raggl

Ohne Risikobereitschaft kein Wohlstand

Risiko assoziieren viele Österreicher und Österreicherinnen mit Unbehagen. Unser Credo lautet: Sicherheit bedeutet Wohlstand. Doch gibt es Sicherheit in der Wirtschaft überhaupt? …

KOMMENTAR VON SARA GRASEL

Die Mutter der Wachstumschancen für Europa

Man scheint sich ja schon fast damit abgefunden zu haben: Europas Wirtschaft schwächelt, in Deutschland noch stärker als anderswo und in Österreich …

Kommentar von Rainer Nowak

US-Präsident Trump Teil 2? Gewöhnen wir uns schon einmal daran

Der von Trump sicher noch härter betriebene Wirtschaftsimperalismus der USA (auch gegen Europa, notfalls mit entsprechenden Handelskriegen) und die Tatsache, dass damit die wirtschaftliche Dynamik noch stärker in den USA passieren wird, dürfte den wirtschaftlichen Niedergang Europas beschleunigen. Strafzölle von zehn Prozent auf alle Importe, plant das Heritage-Papier „Project 2025“. Das könnte etwa der deutschen Automobilindustrie den Gnadenschuss geben.

Kommentar von Heike Lehner

ESG: Wie Marktversagen durch Staatsversagen ersetzt wird

„ESG ist extrem wichtig, aber gleichzeitig nichts Besonderes“, sagt Alex Edmans treffend. Hinzuzufügen ist jedoch: Das gilt nur, wenn Regierungen ihre Arbeit machen und von Symptombekämpfung absehen. Wenn sie sich darum bemühen, das Funktionieren einer Marktwirtschaft zu unterstützen, anstatt ihr im Weg zu stehen. Stattdessen werden regulatorische Ungetüme als Allheilmittel verkauft oder die Aufgaben auf Zentralbanken abgewälzt. 

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