Klimaschutz braucht mehr Vermögen

11. September 2024Lesezeit: 2 Min.
Kommentar von Elisabeth Zehetner

Elisabeth Zehetner setzt sich seit mehr als 20 Jahren für innovative Initativen, junge Unternehmer:innen, Gründer:innen und Frauen in der Wirtschaft ein. Derzeit ist sie Geschäftsführerin von oecolution austria, der ersten Organisation in Österreich, die zeigt, dass wirtschaftlicher Erfolg und Wohlstand die besten Voraussetzungen für wirksamen Klimaschutz sind. 2024 erschien im ecowing-Verlag ihr erstes Buch „Im Namen des Klimas“.

Die linke Degrowth-Bewegung und rechte „Festungs“-Politiker haben eine große Gemeinsamkeit: ein schräges Verständnis von Wirtschaft. Sie leben in einer Nullsummen-Welt, in der einer nur das haben kann, was anderen weggenommen wird. Die einen fordern eine klimasoziale Transformation, die durch mehr Verteilung („Millionärssteuern“) finanziert wird. Die anderen fordern Protektionismus, um den eigenen Wohlstand zu sichern. Beides sind Irrwege. Denn wir brauchen mehr Wachstum und mehr Vermögen – im abstrakten und finanziellen Sinn -, um Herausforderungen wie Klimaschutz und breiten Wohlstand für die Zukunft sichern zu können. Und Mario Draghi bringt es bei der Präsentation seines Berichts zur Wettbewerbsfähigkeit auf den Punkt, wenn er konstatiert, dass Europa ohne höhere Produktivität nicht „führend bei neuen Technologien, Leuchtturm der Klimaverantwortung und unabhängiger Akteur auf der Weltbühne“ sein könne.

Den „Kuchen größer zu backen“ ist daher im Interesse von sozialer Sicherheit und Klima. Es geht nicht um mehr Egalitarismus und Protektionismus, sondern um mehr Wertschöpfung. Die Geschichte zeigt, dass dies nur mit dem Modell der Marktwirtschaft möglich ist. Der real existierende Marxismus hat die Menschen – außer die Nomenklatura – gleich arm gemacht und die Umwelt in großem Stil zerstört. Protektionismus und Abschottung haben weltweit nur zu Wohlstandsverlusten geführt, unter denen besonders die Ärmsten leiden und zudem den technologischen Austausch, der auch für umwelteffizientes Wirtschaften entscheidend ist, massiv behindert. 

Es wird eine wichtige Aufgabe der Politik in den nächsten Jahren sein, eine Vision für die bessere Nutzung unserer wirtschaftlichen und technologischen Potenziale zu entwickeln und umzusetzen. Mit Blick auf die wachsenden sozialen-ökologischen Herausforderungen brauchen wir mehr wirtschaftliche Dynamik und mehr Vermögen, um die richtigen Zukunftsinvestitionen auch in den Klimaschutz tätigen zu können. Mit Degrowth, Retro-Marxismus, Festungs-Denken und anderen schrägen Ideologien gefährden wir nur, was uns eigentlich allen wichtig ist: Wohlstand, Klimaschutz und Zukunft.

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