Europa

Handel mit USA soll Österreich aus der Krise helfen

Die USA sind derzeit der wichtigste Exportmarkt für europäische Unternehmen und für Österreich der zweitwichtigste nach Deutschland und vor Italien. Österreich profitiert vom starken Wirtschaftswachstum in den USA, während es selbst noch in einer Rezession verharrt. Das bestätigen nun auch die Ergebnisse der von Accenture und der amerikanischen Handelskammer AmCham präsentierten Studie zu Österreichs transatlantischen Handelsbeziehungen. Die USA sind für die heimische Wirtschaft längst nicht mehr nur das wichtigste Exportland außerhalb der EU, sondern auch ein attraktives Investitionsland.

USA zweitwichtigstes Exportland für Österreich

„Die transatlantischen Handelsbeziehungen sind ein Wachstumstreiber für die heimische Wirtschaft und ein wesentlicher Weg aus der Krise“, sagt Michael Zettel, Präsident der Amerikanischen Handelskammer in Österreich (AmCham) und Country Managing Director von Accenture Österreich. Alleine im Jahr 2023 exportierte Österreich Waren im Wert von 14,7 Mrd. Euro in die USA, während die Importwerte aus den USA 7,9 Mrd. Euro betrugen. Die Exporte in die USA sind in den letzten beiden Jahren durchschnittlich um 15 Prozent gewachsen. Das sind 7,4 Prozent der gesamten heimischen Exporte. Somit sind die USA nach Deutschland das zweitwichtigste Exportland für Österreich. Noch im letzten Jahr lagen die USA hinter Italien an dritter Stelle.

Nachfrage in den USA an „Made in Austria“ steigt

Besonders nachgefragt werden im US-Wirtschaftsmarkt Dienstleistungen sowie Schlüssel- und Umwelttechnologien aus Österreich. „Bei den Dienstleistungen stehen allerdings unseren 2,7 Mrd. Euro, die wir in die USA exportieren, 3,3 Mrd. Euro an Dienstleistungsimporten gegenüber“, sagt Zettler. Grund dafür sei die Technologieführerschaft der Vereinigten Staaten. Eine dynamische Entwicklung lässt sich vor allem im Bereich der Hochtechnologie-Güter sehen. Der Handel mit Schlüsseltechnologien dominiert mit Anteilen von 77,5 Prozent für Importe und 67 Prozent für Exporte den transatlantischen Gesamtwarenhandel. Gehandelt wird u.a. mit chemischen und pharmazeutischen Produkten, Luftfahrt- und Raumfahrzeugen, optischen Geräten, Maschinen und mechanischen Teilen, Waffen, Schienenfahrzeuge und Automobilteilen. 

Potenzial in den USA noch nicht ausgeschöpft

Auf großes Interesse stoßen auch Umwelttechnologien, die eine innovative und nachhaltige Lösung zur Reduktion von Umweltschäden bieten. Auch im Bereich der Umwelttechnologieexporte sind die USA mit 1,3 Mrd. Euro (2021) der drittgrößte Zielmarkt und damit der wichtigste außerhalb Europas. Laut Christian Helmenstein, Chefökonom der IV und Vorstand bei Economica, besteht in diesem Bereich für Österreich bis 2027 ein weltweites, ungenutztes Exportpotenzial in der Höhe von sieben Mrd. Euro. Allein das ungenutzte Potenzial für Umwelttechnologien in den USA beträgt laut dem Ökonomen 968 Mio. Euro pro Jahr. 

US-Unternehmen mit Sitz in Österreich

Die Umsatzerlöse der größten 50 US-Unternehmen in Österreich stützen mit 14,7 Mrd. Euro die heimische Volkswirtschaft wesentlich. Diesen US-Unternehmen wurden 2022 148.000 Beschäftigte zugerechnet. Zudem verantworten sie 2,7 Prozent des BIP und zahlen 5,1 Mrd. Euro an lohnbezogene Steuern und Abgaben in Österreich. Die größten 50 österreichischen Unternehmen mit Firmensitz in den USA bewirtschaften demgegenüber einen Umsatzerlös von 6,2 Mrd. Euro. 

Investitionen

Zudem nimmt die Bedeutung transatlantischer Investitionen für österreichische Unternehmen zu. Besonders für die Erweiterung von Produktionskapazitäten entwickelt sich die USA zu einem immer wichtiger werdenden Investitionsmarkt. Alleine im Jahr 2022 wurden FDIs im Wert von knapp 17 Mrd. Euro von heimischen Unternehmen in die USA investiert. 

Quelle

Weitere Details zur Studie finden Sie hier.